Anerkennung der Unvernunft
Jedoch sie regieren wollen hieße von ihr regiert werden
Während Ralf Dahrendorf noch die Anerkennung der Vernunft als Grundlage jeder Theorie und Praxis voraussetzt, versuche ich mich im Verständnis der normativen Kraft der Unvernunft, auf deren Fürsprecher Pavel Mayer mich ein Beitrag von Fledi vom 3.10.2013 aufmerksam macht. Unter "Doppelt so überflüssig wie die FDP" heisst es dort:
"Der aufgeklärte und rationale Wähler ist aber eine Illusion, wenn auch eine Erstrebenswerte. Ihn einfach zu postulieren verkennt die menschliche Natur. Sogenannte „rationale Entscheidungen“ in der Politik sind nichts anderes als auf einer breiteren Informationsbasis getroffene Gefühlsentscheidungen, denen eigene Wertemaßstäbe zu Grunde liegen. Aufklärung ist möglich, aber Politik ist keine Wissenschaft, sondern eine hochemotionale Angelegenheit. Bewusst mit den Gefühlen von Menschen zu spielen ist eigentlich nicht unser Ding, aber das hält die Menschen nicht davon ab, emotional zu reagieren und zu entscheiden. Damit kommen wir nicht gut klar."
Auf der anderen Seite dieser Abwägung steht also schon bei ihm das sehr coole und m.E. piratige Bedürfnis, sich nicht solange nach dem Wähler zu verbiegen, bis man die 5%-Hürde oder eine Regierungsbeteiligung geschafft hat.
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