reCAPTCHA ohne Google - Good morning, Europe!
Wieder was gelernt:
CAPTCHA ist ne Abkürzung und steht für Completely Automated Public Turing Tests to Tell Computers and Humans Apart. Es müsste also korrekt CAPTTTTCHA heißen, lol.
Wie kam es zu dieser Lektion? Heute habe ich wertvolle Zeit damit verbracht, auf kalypso.rocks seitenweise Kommentarspam vom Kommentarweizen zu trennen. Erstaunt musste ich festgestellen, dass das zuständige PlugIn (der Firma hinter Wordpress) namens Akismet deaktiviert war. Wenig erstaunt war ich, dass dieser Dienst mittlerweile monetarisiert wird, und auch die kostenlose Version einer Konteneröffnung bedarf.
Kommentarspam - ein Fall für big data?
Es gibt, wenn ich nicht irre, drei konstruktive Wege, um Spam zu begegnen:
- Der erste Ansatz nervt den Ersteller mit einer Prüfung, die jeder von Euch kennt: Vermatschte Passwortbildchen abtippen oder dämliche Quizfragen gingen macnhmal ordentlich schief, und lange, wohlgeformte Kommentare verschwanden im Orkus.
- Immerhin kam jemand auf die gloriose Idee, die hier vergäudeten 150.000 Arbeitsstunden weltweit, täglich, zunutze zu machen und die Menschheit bei der Texterkennung schwieriger Bildaufnahmen einzuspannen.
Diese Idee hat leider Google vor seinen Karren gespannt, verfeinert, und natürlich idiotensichere PlugIns für alle CMSe der Welt bereitgestellt… - Lösungen wie Akismet versuchen, den Nutzer gar nicht zu behelligen und senden einfach alle Eingaben unbeschwert nach Hause, um den Heuhaufen des Anbieters erst zu füttern und dann der Webseite die schwierige Entscheidung über den Seriosität der Eingabe mit Hilfe von Algorithmen abzunehmen. Klassisches big data business also.
Nun betreibe ich ja dieses und weitere webLogs nicht, um dann doch jeden Aufruf meiner Inhalte zu einem Telefonat mit Google, Wordpress Inc. oder gleich Erdogan Media zu machen. Ich nutze Wordpress (und hier PivotX) auf eigenem Webspace, um Inhalte so dezentral wie möglich zu publizieren und Vernetzung nach offenen Standards zu ermöglichen, zum Beispiel über RSS-Feeds, sowie eben Diskussion in maximal dezentralen Foren.
Wo steckt sie - die dezentrale Alternative zu No CAPTCHA/ReCAPTCHA?
Für ebensolche webLogs suche ich nun eine Ideallösung gegen Spam. Die Überlegung, die Klickarbeit der Nutzer der Allgemeinheit zurückzugeben, ist natürlich bestechend. In der Überlassung der Aufgabe zur kommerziellen Nutzung sehe ich aber langfristig eine Sackgasse. Da rückt natürlich die akademische Sphäre ins Licht.
Mein erster Impuls war, das Deutsche Forschungsnetz und das internationale Wissenschaftsnetz GEANT anzuschreiben, ob hier alternative Projekte existieren. Doch statt die Frage an einzelne Institutionen zu richten, habe ich beschlossen, vom sogenannten Internet Gebrauch zu machen und sie einfach auf meiner eigenen Seite in den Raum zu stellen und hier die Diskussion für alle zu eröffnen. In diesem Sinne:
Vielen Dank für Eure Ideen, Adressen, Kontakte, Weiterleitungen, Anregungen - und natürlich für Eure kritischen Argumente.
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