90 Jahre Zukumpft: Die Futura.

Wie eine tolle Schrift von 1928 auch 2018 noch - nervt.

Es gibt viele Situationen, in denen sich deutlich zeigt, warum "geistiges Eigentum" unter'm Strich ein hinderliches Konzept ist.

Wer hätte gedacht, dass ich auch 20 Jahre nach meiner ersten Begegnung mit dem Star-Grafikdesigner David Carson, damals als On-Air promotionist bei dem Musiksender VH-1, noch Momente erlebe, wo meine Routinen in Sachen Typografie versagen.

Wir alle wissen, dass sich Apple andere Schriften für seine Betriebssysteme lizensiert hat als Microsoft. Der Ansatz von Linux ist schlauer und vermeidet den Ärger, indem dort konsequent auf lizenzfreie Schriften gesetzt wird.

Ich weiß auch, dass man bis heute ordentlich Geld für eine Schriftart ausgeben kann, die so ubiquitär ist wie der Stickstoff in der Luft. Vielleicht kennt der eine oder andere die vielen Klone und Abklatsche, die im Regelfall als Ersatz mehr oder minder ausreichen.

Was aber, wenn Deine Projektpartnerin ein Layout-Profi der alten Tage ist, Mac-Nutzerin selbstredend, und das Projekt ganz prominent kyrillische Titel in oblique enthält? Na klar, einfach wie immer dazusagen: "Und häng' bitte alle Schriftarten dazu an, die Du benutzt hast". Ja, Pustekuchen. Mac-User wissen ja nicht, was Ihre Geräte dann tun. Weder Opentype, noch TrueType ist in dem angehängten Archiv. Das Lizenzmodell berücksichtigend, ist die Schrift in dem _MacOSX-Ordner verschwurbelt und nicht für Systeme fremder Rasse nutzbar. Was tun? Ich werde wiedermal zum Hacker und mische eine Variation der Unternehmensberatung Rubow Weber (URW) mit einem Ersatz für den kyrillsichen Teil.

Immerhin habe ich heute gelernt:

NFNT means New Numbering Font Table

…eine Abkürzung für die Einsicht, dass die Ziffern einer Schrift in der Regel doch lieber in gleicher Breite gesetzt sein sollten.

Melchior blausand Samstag 21 April 2018 at 6:34 pm | | nicht mein code, nicht unpolitisch
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