QR-codes auf Drucksachen bringen
mit Soße und vor allem: scharf!
Gerade eben habe ich den Portable QR-Code Generator von Stefan Ganzer über den Klee gelobt. Ein kleines Manko hat die seit 2013 aktuelle Version 1.14.2 allerdings noch: Sie spuckt nur Rastergrafiken aus. Nachdem es mich nun nochmal fast eine Stunde gekostet hat, den aktualisierten QR-Code für die Drucklegung sauber zu vektorisieren, will ich meine Lösung wenigstens mal teilen:
Da saß ich also mit meinem .png, und wußte genau: informatisch gesehen ist das kein großes Problem. Aber welche Softwarekriegt es sauber hin? Ich kippte das Rasterformat in Adöbe's Illusträtor, der nämlich im Menü Object die Funktion Live Trace... hat, und die wird es richten…
- Man geht dort besser nicht gleich auf Make, denn dann wird man mit lustigen Mayonaisemustern beglückt. Via Tracing options...nimmt man also lieber gleich die richtigen Einstellungen vor, die ich hier praktischerweise mal vorbereitet habe:
Tracing Preset zum Import in Adöbe Illusträtor<br>
Importiert man diese Datei unter Edit>Tracing Presets...>Import, so sollte der Dialog mit den zuständigen Optionen nach Auswahl des nun verfügbaren Presets so aussehen:
- Mit dem Aktivieren über den Trace-Button bekommt man eine Ebene mit dem Tracing. Diese muss zunächst über Object>Expand in eine Vektorform aufgelöst werden.
- Jetzt hat man zwar ein schön glattes Vektor-pattern, allerdings mit gefühlt achtmal zuviel Zwischenpunkten. Diese lassen sich wiederum mit dem richtigen Griff ins Menü (fast) sauber entfernen: Unter Object>Path>Simplify... gelangt man an den gesuchten Algorithmus, der logischerweise bis 89° als Schwellwinkel alles richtig machen wird, Hauptsache, man optiert für [X]Straight Lines. Freudig nehme ich eine Reduktion von 11396 auf 3456 Punkte zur Kenntnis.
- Um die zu erzeugende Vektordatei noch weiter zu vereinfachen, habe ich zu guter Letzt nochmal Object>Compound Path>Make aufgerufen.
Meinen kleinen Exkurs schließe ich mit einer Studie zu Exportformaten ab. Die führte zu den erwartbaren Ergebnissen: Das offene SVG-Format ist nicht nur vielseitiger verwendbar, sondern mal wieder kleiner als eine native proprietäre .ai Datei, und zwar gleich um den Faktor acht. Nochmal auf ein Viertel lässt sich die .svg-Datei verkleinern, wenn man - wie es für XML-Formate eigentlich generell naheliegt - zur Speicherung und Übertragung eine Standardkompression verwendet. Wie gut, dass dies für .svgs schon standardmäßig vorgesehen ist. Die Variation .svgz zippt das Ergebnis auf unter 5kB. Achtung bei Benutzung im Netz: Zumindest Firefox wird .svgx nicht nativ anzeigen, nur normale .svg. Ich will aber ja drucken, da brauche ich hauptsächlich die Illustrator-Ebene in meinem Layout. Puh!
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